Dancing Strings

 Am Freitag, den 22. Oktober um 20 Uhr findet das Konzert „Dancing Strings“ mit den Instrumenten Sitar, Tabla & Gitarre in der Dreifaltigkeitskirche Konstanz statt. 

Zunächst wird ein klassisches nordindisches Sitarkonzert mit dem an der Musikhochschule in Mannheim dozierenden Sitaristen Hindol Deb und mit Florian Schiertz an der Tabla präsentiert. Die beiden haben zuletzt im Juli 21 am Glasperlenspiel-Festival in Estland gespielt. Danach wird Florian Schiertz mit dem bekannten Gitarristen Yogi Gross spielen, mit dem er seit über zwei Jahren eine grenzenübergreifende Musik erarbeitet. Eine Zugabe mit allen drei Musikern folgt am Schluß. 

Das Konzert kooperiert mit dem Kulturamt der Stadt Konstanz, der Deutsch-Indischen Gesellschaft und der Jazz + Rockschule Konstanz e.V. 

Eintritt: erfolgt auf Spendenbasis / Reservierung: tabla@jrsk.de / Einlass nur mit 3G-Nachweis 

2003 schloss Florian Schiertz sein Postgraduiertenstudium am Rotterdamer Konservatorium (Tablā – Master in Musik) ab, begann darauf als freiberuflicher Musiker zu arbeiten und gilt mittlerweile als einer der erfolgreichsten europäischen Tablaspieler. 

Stilistisch bewegen sich die Stücke von Yogi Grossim weiten Feld von Jazz und Rock, geprägt von Fusion-Elementen, bis hin zu Psychedelic-Rock. Kritiken reichen von Vergleichen mit John Scofield, John Abercrombie oder Mike Stern bis hin zu: “Einer der Besten seiner Zunft in Europa“.

Hindol Deb begann im Alter von fünf Jahren Sitār zu lernen. Seine Darbietungen der indischen Klassik zeichnen sich durch die Wahrung der Reinheit des Rāga, ästhetisch verwobene Improvisationen mit ausgefeilten rhythmischen Abschnitten aus. 

Die klassische indische Musik ist eine Form der improvisierten Musik mit einem tiefen introspektiven und spirituellen Aspekt. Sie ist meditativ, aber auch ekstatisch und aufgrund ihres melodischen Reichtums erheiternd. Es handelt sich um eine der komplexesten und am weitesten entwickelten melodischen und rhythmischen Traditionen der Welt, die jedoch in einer einfachen, für das Publikum unmittelbar ansprechenden Weise dargeboten wird. 

Ebenso wie diese alte Musikform ist das Crossoverprojekt mit Gitarre und Tabla von der Improvisation geprägt. Dazu hat Yogi Gross raffinierte Loops entwickelt. Dass westliche Harmonie mit rhythmischen Zyklen zusammengehen können, hat schon der Blues bewiesen. Doch durch die Tabla und die Loops bekommt das zyklische Element weitere Farbe. 

Dass auch alle drei Instrumente zusammen präsentiert werden können, wird ein weiteres Beispiel für die Möglichkeit grenzenübergreifender Zusammenarbeit sein. 

Ich hänge ein Entwurf meines Plakates bei, dessen Graphik, die von meinem Vater, dem Künstler Dschiggetai entworfen wurde, ich schon über einige Jahre bereits verwende. 

Ausführlichere Informationen: 

Zu den Musikern und der Musik: 

Yogi Gross, Gitarrist und Komponist für zeitgenössische Musik aus Konstanz am Bodensee, begann als Autodidakt. Er feierte bereits in der Zweiten Hälfte der siebziger Jahre erste Erfolge mit der von ihm gegründeten Rock-Jazz-Formation „Baba Yaga“, in der fast ausschließlich seine eigenen musikalischen Ideen umgesetzt wurden. Anfang der 80er Jahre konsolidierte er sein Gitarrenspiel an der „Swiss-Jazz-School Bern“, danach an der „Jazz-Schule St. Gallen“. In den folgenden Jahren widmete er sich konsequent der Fortentwicklung einer eigenen Stilistik und Kompositorik, welche gegenüber neuen Strömungen und Klängen immer offen bleibt. 

1983 gründete er mit dem St.Gallener (CH) Schlagzeuger Eric Hug die Gruppe „Ozon“ (später „Zoom“). In dieser Formation spielte er ausschließlich Eigenkompositionen mit wechselnder Bass-Besetzung (u.a. Rätus Flisch (Zürich/CH), Hans Peter Künzle (Winterthur/CH), Jeff Wohlgenannt (A), und Pit Drefahl, (D/Konstanz). Es folgten Konzerte quer durch die Schweiz,(u.a. im renommierten Jazz-Club „Bazillus“ in Zürich), Österreich und der BRD. 2003 gründete er das “Konstanzer Gitarrentrio“, mit dem er bis 2009 Konzerte gab. 2011 folgte die “Yogi Gross Group“mit Didi Konzett aus Österreich an den Drums, dem in Basel lebenden Saxophonisten Christian Nickel und Pit Drefahl aus Konstanz am Bass. Seit 2019 spielt die Yogi Gross Group im Trio mit Hans Neber aus Winterthur (CH) am Bass und Peter “Krümel“ Kretschmer aus Konstanz an den Drums. 

Stilistisch bewegen sich die Stücke von Yogi Gross im weiten Feld von Jazz und Rock, geprägt von Fusion-Elementen, bis hin zu Psychedelic-Rock.

Kritiken reichen von Vergleichen mit John Scofield, John Abercrombie oder Mike Stern bis hin zu: “Einer der Besten seiner Zunft in Europa“.

Er produzierte mehrere CDs bei dem Gitarristen-Label “Scales“ in Münster (Westfalen).

Hindol Deb begann im Alter von fünf Jahren bei seinem Vater Sri Panchanan Sardar Das Sitār zu lernen. Er erhielt auch Unterricht von anderen bedeutenden Lehrern wie Pandit Santosh Bannerji und wurde später von Pandit Deepak Chowdhury unterrichtet. Wie einer der indischen Musikkritiker in seiner Kolumne schrieb: „Hindols Spiel ist geprägt von einer Kombination aus technischer Finesse und einem tiefen Sinn für Reife.“ Seine Darbietungen der indischen Klassik zeichnen sich durch die Wahrung der Reinheit des Rāga, ästhetisch verwobene Improvisationen mit ausgefeilten rhythmischen Abschnitten aus. Er tourte international durch verschiedene Länder, darunter die USA, Deutschland, Frankreich, Belgien, Griechenland, Schweden, Japan, Dänemark und natürlich Indien. 

Ausgehend von seiner Basis, der klassischen Hindustani-Musik, hat Hindol aktiv an der Kombination verschiedener anderer Genres mitgewirkt und die unendlichen Kombinationsmöglichkeiten im Crossover der indischen Musik mit verschiedenen anderen Genres erforscht. Während seines Studiums an der Universität wurde sein Interesse an der mittelalterlichen westlichen Musik geweckt. Infolgedessen schuf er zwei eigene Projekte – mittelalterliche Raga mit indischer und europäischer alter Musik. 

Als engagierter Lehrer leitet Hindol Sitār Unterricht und Workshops für klassische indische Musik, Improvisation und Interpretation indischer Musik an verschiedenen Musikhochschulen. 

Florian Schiertz kommt aus einem künstlerischen Umfeld, da seine Eltern beide im Bereich der bildenden Kunst tätig sind. Im Alter von vierzehn Jahren begann er Schlagzeug zu lernen. 1988 wurde er durch Trilok Gurtu, der ihm nach einem Konzert eine Komposition („Dha te te Dha te te Dha Dha te te Dha ge tu na ka ta“) notierte, auf die Tabla aufmerksam. 

Im Alter von 21 Jahren beschloss Florian, sich auf das Tablaspiel zu spezialisieren und wurde Schüler von Udai Mazumdar (selbst ein Schüler von Ashutosh Bhattacharya und Ravi Shankar) in Basel und Delhi. Darüber hinaus begann er ein Studium der Tabla und der klassischen nordindischen Musik am Konservatorium von Rotterdam bei Ustad Fayaz Khan. Im Jahr 2000 schloss er sein Lehrdiplom ab und setzte sein Studium als Resident Student nach der traditionellen Guru-Shishya-Parampara-Methode bei Pandit Sumantra Guha in Kalkutta, Indien, fort. 2003 schloss er sein Postgraduiertenstudium am Rotterdamer Konservatorium (Tablā – Master in Musik) ab und begann, als freiberuflicher Musiker zu arbeiten und gilt mittlerweile als einer der erfolgreichsten europäischen Tablaspieler. 

Florian Schiertz gab Tablā-Solokonzerte u.a. in Kolkata, in Hyderabad und beim Drums of India international tablā-festival. Die indische Presse schrieb über ihn und titelte: „Der Maestro spielte ein grandioses Solostück“; „… Tabla Vadak zieht das Publikum in seinen Bann“; „Die Seele der Musik kann Grenzen überschreiten“ (The Hindu), „Tablā ist seine 

Seele“ (The New Indian Express), „Man kann niemals die klassische indische Musik beherrschen“ (Times of India). Er ist Dozent an der Jazz + Rockschule Konstanz e.V. 

Die klassische indische Musik ist eine Form der improvisierten Musik mit einem tiefen introspektiven und spirituellen Aspekt. Diese Musik hat sich im Laufe der Jahrhunderte mit Einflüssen bis in den Iran weiterentwickelt. Sie ist meditativ, aber auch ekstatisch und aufgrund ihres melodischen Reichtums erheiternd. Es handelt sich um eine der komplexesten und am weitesten entwickelten melodischen und rhythmischen Traditionen der Welt, die jedoch in einer einfachen, für das Publikum unmittelbar ansprechenden Weise dargeboten wird. Der Zuhörer wird zu einer inneren Reise verführt. 

Ebenso wie diese alte Musikform ist das Crossoverprojekt mit Gitarre und Tabla von der Improvisation geprägt. Dazu hat Yogi Gross raffinierte Loops entwickelt wodurch ebenfalls wie in der indischen Musik zyklische Muster gebildet werden. Dass westliche Harmonie mit rhythmischen Zyklen zusammengehen können, hat schon der Blues bewiesen und auf dieser Basis hat der Jazz die Harmonien weiterentwickelt. Doch durch die Tabla und die Loops bekommt das zyklische Element weitere Farbe. 

Dass auch alle drei Instrumente zusammen präsentiert werden können, wird ein weiteres Beispiel für die Möglichkeit grenzenübergreifender Zusammenarbeit sein.